Misophonie, Phonophobie und Recruitment

Sonderformen der Geräuschüberempfindlichkeit

Es gibt folgende Unterteilungen der Geräuschüberempfindlichkeit, die alle isoliert, aber auch kombiniert vorkommen können. Bei mehr als 40 Prozent der Menschen mit Tinnitus findet sich eine mehr oder weniger ausgeprägte und unterschiedlich geartete Überempfindlichkeit. Die Geräuschempfindlichkeit ist in der Regel beidseits und kann sowohl bei einem guten als auch bei einem geschädigten Gehör vorkommen.

Hyperakusis

Eine allgemeine und unspezifische Geräuschintoleranz gegenüber Umgebungsgeräuschen nennen wir Hyperakusis. Sie ist am meisten verbreitet. Vermutlich handelt es sich um eine fehlerhafte Verarbeitung und fehlerhafte Interpretation von Geräuschen im Gehirn.

Misophonie

Wohl alle Menschen kennen Geräusche, die sie „einfach nicht ertragen können“. Das Besondere daran ist, dass diese Überempfindlichkeit nicht von der Lautheit von Tönen oder Geräuschen abhängig ist, sondern von ihrer Qualität. Es gibt Menschen, die eine sehr heftige Abneigung gegen bestimmte Geräusche haben, wie zum Beispiel das Knistern von Plastik-Verpackungsmaterial oder Styropor oder das Quietschen der Kreide an der Tafel. Dies bezeichnet man als Misophonie. Die Ursache ist möglicherweise eine fehlerhafte Verarbeitung der Hörsignale im Gehirn.

Phonophobie

Bei manchen können die Geräusche sogar schmerzhaft empfunden werden und Angst erzeugen. Hier handelt es sich um eine sogenannte Phonophobie. Die Bedrohlichkeit der jeweiligen Geräusche entsteht durch wiederholte Erlebnisse, die mit Angst, Scham und Peinlichkeit verbunden waren und denen der Betroffene hilflos ausgesetzt war. Ursache ist hier eine fehlerhafte Geräuschinterpretation bis hin zu inkorrekter Steuerung der eingehenden Signale im Hörsystem. In diesem Fall steht manchmal die psychotherapeutische Behandlung im Vordergrund.

Recruitment

Auch schwerhörige Menschen können unter einer Geräuschüberempfindlichkeit leiden, die sich hier aber auf die Töne und Frequenzen beschränkt, in denen der Hörverlust am größten ist. Dann kann in Folge einer Schädigung der Haarzellen Leises nicht mehr gut verstanden und zu Lautes nicht so gut abgeschwächt werden (fehlender Lautheitsausgleich). Diese Art der Geräuschempfindlichkeit wird Recruitment genannt.

Erkrankung des Mittelohrs

Schließlich gibt es noch eine Empfindlichkeit bei Erkrankungen des Mittelohrs durch Ausfall oder Lähmung des Stapesmuskel. Bei dessen Ausfall durch eine Otosklerose oder Gesichtslähmung können sehr laute Geräusche auf dem betroffenen Ohr nicht genügend gedämpft werden.

Hier erhalten Sie Informationen zur Behandlung bei Hyperakusis.
Ausführliches zum Thema „Hyperakusis – ein vernachlässigter Beschwerdekomplex bei Tinnitus und Schwerhörigkeit“ lesen Sie bitte in diesem Artikel unserer Zeitschrift Tinnitus-Forum.

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