Kortisonbehandlung und Ruhe

Hörsturz-Behandlung

Die Therapie des Hörsturzes bestand bislang in einer klassischen Infusionsbehandlung zur Verbesserung der Durchblutung. Nach der neuen Leitlinie Hörsturz (AWMF-Deutsche Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie) wird diese jedoch hauptsächlich als Therapie mit Kortison zum Schutz des Innenohres und zur Einleitung von „Reparaturmechanismen“ beschrieben, da nur hierfür wissenschaftliche Belege existieren. Im Einzelnen sieht die Behandlung wie folgt aus:

Nach einer Untersuchung des Ohrs und einer Hörprüfung erhalten Sie in der Regel täglich Kortison hochdosiert als Infusionen in einer Kochsalzlösung. Dadurch soll das Innenohr besser versorgt und geschützt werden. Diese Infusionsbehandlung wird an zehn aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Bei akuten Ohrgeräuschen wird man ähnlich behandeln, jedenfalls wenn ein Hörverlust besteht, auch wenn dieser nur gering ausgeprägt ist.

HAES als Lösung zur Erhöhung des Blutvolumens wird wegen der Nebenwirkungen für die Hörsturzbehandlung heute gar nicht mehr empfohlen. Andere Therapieverfahren wie Medikamente gegen Viren oder Ginkgo-Präparate sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt und werden daher in der Leitlinie ebenfalls nicht empfohlen. Auch für die Sauerstoffüberdruckbehandlung gibt es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, immerhin liegen hierfür aber einige positive Studien vor.

Sollte eine derartige Kortison-Therapie nach fünf bis zehn Tagen keine Besserung des Hörvermögens erreicht haben, dann kann – wiederum nach der Leitlinie Hörsturz – die Kortisongabe auch direkt in das Mittelohr („intratympanal“) erfolgen. Dazu wird das Trommelfell lokal betäubt und mit einer Spritze das Kortison direkt in das Mittelohr gegeben. Der Patient muss dann eine Zeit auf der Seite liegen, damit die Lokalbehandlung einwirken kann. Auch diese Behandlung wird drei- bis fünfmal innerhalb einer Woche durchgeführt.

Sinnvoll ist auf jeden Fall, sich nach einem Hörsturz Ruhe zu gönnen. Der HNO- oder der Hausarzt werden Sie daher eventuell krankschreiben, Sie sollten sich beruflich und familiär entlasten, wenn das möglich ist. Zur Behandlung werden Sie manchmal in ein Krankenhaus überwiesen. Sie gewinnen so Abstand von beruflichen oder familiären Belastungen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie psychisch belastet sind.

Wenn die Behandlung frühzeitig beginnt, kann in den meisten Fällen das Gehör wieder völlig hergestellt werden. In vielen Fällen behebt sich der Hörsturz auch von selbst. Es ist aber nie abzusehen, ob eine Spontanheilung einsetzt. Eine baldige ärztliche Untersuchung und Behandlung ist daher unbedingt anzuraten!

In manchen Fällen bleibt nach einem Hörsturz ein Hörverlust erhalten. Oft hilft dann das Tragen eines Hörgerätes und bei Ertaubungen ein Cochlea-Implantat. Manchmal bleibt auch ein Tinnitus, selbst nachdem Ihr Hörvermögen wieder hergestellt ist. Hierfür gibt es viele Hilfen und die Deutsche Tinnitus-Liga stellt dazu ein umfangreiches Angebot bereit.

Für alle Patienten gibt es therapeutische Hilfen, spezielle Fachkliniken und Selbsthilfegruppen. Rat erhalten Sie bei der Deutschen Tinnitus-Liga. Möchten Sie mehr zu diesem Thema wissen? Dann fordern Sie gratis und unverbindlich unseren Info-Flyer an.
Selbsthilfebücher, Entspannungsmusik u. v. a. finden Sie in unserem Tinnitus-Shop.

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