Tag gegen Lärm: Deutsche Tinnitus-Liga e. V. stellt ihr neues Projekt zur Lärmprävention für Kinder und Jugendliche vor

PDF-Download    Plakat Tag gegen Lärm 2019    Foto DTL-Lärmpräventionsprojekt

(Wuppertal, 18.04.2019) Unter dem Motto „Alles laut oder was?“ findet am Mittwoch, den 24. April 2019 der 22. Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day statt, hierzulande initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Akustik e. V. (DEGA). Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) stellt anlässlich des diesjährigen Tags gegen Lärm ihr neues Projekt zur Lärmprävention für Kinder und Jugendliche vor, das in Kindergärten und Schulen durchgeführt wird. Am Aktionstag gegen Lärmbelastung organisieren außerdem wieder Selbsthilfegruppen der DTL sowie Hörakustiker Infostände.

DTL-LärmpräventionsprojektDie Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) stellt zum diesjährigen Tag gegen Lärm ihr neues Lärmpräventionsprojekt vor, in dessen Rahmen bereits im März das Pilotprojekt „Lärmprävention für Kinder und Jugendliche – Die kecke Schnecke Tili“ im Hochschulkindergarten e. V. Wuppertal durchgeführt wurde. An vier Tagen erforschten die Kinder in spielerischer und kreativer Weise das Thema Hören, den Hörsinn sowie den Aufbau des Ohres. Besonders gut kam dabei die Schnecke Tili an, eine Stoff-Handpuppe, über die Alina Pouryamout, Sozialpädagogin und bei der DTL verantwortlich für das Projekt Lärmprävention, den Kindern die Zusammenhänge rund ums Ohr anschaulich erklärte. Die Schnecke steht für die Hörschnecke, auch Cochlea genannt, die das sensorische Hörorgan und die Haarzellen enthält.

Kinder, die chronisch Lärm ausgesetzt sind, können Defizite im Lesen aufweisen, die zum Teil durch lärmbedingte Störungen in der Entwicklung der Sprachwahrnehmung hervorgerufen werden. Lärm kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, die Kommunikation behindern, den Schlaf rauben, die Stimmung beeinflussen und Aggressionen hervorrufen. Die Sprache kann eintönig werden, Sprachrhythmus und -melodie verschwinden. Lärm schädigt das Gehör und die Gesundheit im Allgemeinen. Sind die Hörbedingungen ungünstig, verschlechtern sich für die Kinder die Lern- und Entwicklungschancen. Deshalb hat es sich die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. zur Aufgabe gemacht, schon sehr früh ein Bewusstsein zur Vermeidung eines gesundheitsschädigenden Verhaltens zu fördern. Doch auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer, die ebenfalls unter hohen Geräuschpegeln leiden, werden mit dem Projekt angesprochen.

An den vier Projekttagen lernten die Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren im Hochschulkindergarten Wuppertal beispielsweise anhand eines Ohrmodells, wie ein Ohr aufgebaut ist. Mit Spielen und Experimenten konnten sie kindgerecht den Hörsinn erfahren und wurden für die Themen Hören und Lärm sensibilisiert. So standen ein Geräusche-Memory, verschiedene Hörübungen, bei denen Geräusche identifiziert werden sollten, oder eine „Lärmampel“ auf dem Programm, die rot aufleuchtete, wenn die Kinder zu laut waren, und ebenfalls anzeigte, wenn der Geräuschpegel „im grünen Bereich“ war. Anhand eines kleinen Experiments zeigte DTL-Mitarbeiterin Alina Pouryamout, wie die Härchen im Ohr durch laute Geräusche zerstört werden können. Dabei wurde ein Stein auf Gartenkresse fallen gelassen und zerdrückte diese – die Kresse symbolisierte hier die Ohrhärchen und der Stein ein lautes Geräusch.

Katerina Stafilidou, Erzieherin im Hochschulkindergarten e. V. Wuppertal, begleitete das Projekt und ist von dessen Nachhaltigkeit überzeugt: „Die kecke Schnecke Tili kam sehr gut bei den Kindern an. Insbesondere das Experiment mit der Kresse und den Ohrhärchen ist bei ihnen hängen geblieben. Die Kinder werden sich daran erinnern, was es für das Ohr bedeutet, wenn es zu laut ist. Wir greifen das Thema Hören auf jeden Fall wieder in den Gruppen auf.“ – „Das Projekt kann einen wichtigen Beitrag zur Lärmprävention für Kinder und Jugendliche leisten, indem es sie auf die Wichtigkeit unseres Gehörs aufmerksam macht“, sagt Alina Pouryamout. „Durch Spiele und Experimente lernen die Kinder, was für ein tolles Sinnesorgan unser Gehör ist und wie wir es gegen Lärm schützen können, beispielsweise durch Gehörschutz. Besonders schön finde ich es, wenn die Kinder ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit nach Hause nehmen und dort mit den Eltern besprechen. Damit ist ein wichtiges Ziel des Projekts erreicht.“ 

Das Projekt wird auch für Kinder und Jugendliche an Schulen angeboten. Es kann individuell an den Bedarf der jeweiligen Einrichtung angepasst werden. Interessierte Kindergärten und Schulen können sich sehr gerne bei der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) melden. Informationen zu dem Projekt erhalten diese bei Alina Pouryamout unter der Telefonnummer 0202 24652-21 oder per E-Mail (a(dot)pouryamout(at)tinnitus-liga(dot)de).

Plakat Tag gegen Lärm 2019Am Tag gegen Lärm machen Selbsthilfegruppen der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. sowie Hörakustiker mit folgenden Aktionen auf die Gefahren der Lärmbelastung aufmerksam: 

Duisburg
Ort: Eikmeyer Akustik GmbH, Von-der-Mark-Straße 34, 47137 Duisburg (Pavillon auf dem Markt vor dem Ladenlokal)
Zeit: Mittwoch, 24. April 2019, 9.00-14.00 Uhr
Eikmeyer Akustik, Mitglied der DTL, führt zum Tag gegen Lärm Hörtests mit Beratung durch und demonstriert mit einem Schallpegelmesser, welche Lautstärke in der Umgebung herrscht. Passend zum Motto „Alles laut oder was?“ werden Passanten gefragt „Hören Sie die Stille noch?“, und sie werden zu einem Hör-Memory eingeladen, bei dem es als Gewinn einen Gehörschutz gibt. Infotaschen sowie Infomaterial der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. runden das Angebot ab. 

Radolfzell
Ort: Hörakustiker Das Ohr / Vitakustik Hörgeräte, Höllturm-Passage 5, 78315 Radolfzell
Zeit: Mittwoch, 24. April 2019, 10.00-11.30 Uhr
Die Selbsthilfegruppe Radolfzell für Tinnitus-Betroffene und Schwerhörige stellt sich mit einem Infostand vor und klärt über die Lärmproblematik auf. 

Singen
Ort: AWO (Arbeiterwohlfahrt), Heinrich-Weber-Platz 2, 78224 Singen
Zeit: Mittwoch, 24. April 2019, 13.00-15.00 Uhr
Die Selbsthilfegruppe Singen für Tinnitus-Betroffene und Schwerhörige stellt sich mit einem Infostand vor der AWO vor und klärt über die gesundheitlichen Auswirkungen der Lärmbelastung auf. 

Kulmbach
Ort: Einkaufszentrum fritz Kulmbach, Fritz-Hornschuch-Straße 9, 95326 Kulmbach
Zeit: Mittwoch, 24. April 2019, 10.00-14.00 Uhr
Die Tinnitus-Selbsthilfegruppe Kulmbach richtet auch in diesem Jahr wieder einen Infostand im Einkaufszentrum fritz Kulmbach aus, um die Aufmerksamkeit auf die Ursachen und Wirkungen von Lärm zu lenken mit dem Ziel, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. In Kooperation mit Fischer Optik-Akustik werden ein kostenloser Hörtest, umfangreiche Klanganalysen und Demonstrationen moderner Hörsysteme angeboten.

München
Ort: Gesundheitsladen München e. V., Astallerstraße 14, 80339 München
Zeit: Mittwoch, 24. April 2019, 10.00-18.00 Uhr
Die Tinnitus-Selbsthilfegruppe München stellt sich anlässlich des Tags gegen Lärm im Gesundheitsladen München e. V. mit einem Infotisch vor und klärt auf über Tinnitus & Co. Mit dem Vortrag „Tinnitus – was tun?“, der von 16.30-17.30 Uhr ebenfalls im Gesundheitsladen stattfindet, informiert die SHG München über neueste Erkenntnisse zum Thema Tinnitus sowie darüber, was hilft und was nicht hilft.

Bildunterschriften: 
„Alles laut oder was?“ – das Plakat zum 22. Tag gegen Lärm. Plakat: Deutsche Gesellschaft für Akustik e. V. (DEGA).

Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) führte ihr Pilotprojekt zur Lärmprävention im Hochschulkindergarten Wuppertal durch: Alina Pouryamout mit der kecken Schnecke Tili, Bettina Thiel, Leiterin des Hochschulkindergartens, stellvertretende Leiterin Lisa Diebel und Erzieherin Katerina Stafilidou (v. l. n. r.). Foto: Sabine Wagner.

Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Rund 12.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus-Zusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 80 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal. Weitere Infos: www.tinnitus-liga.de

Pressekontakt: 
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) · Sabine Wagner · Am Lohsiepen 18 · 42369 Wuppertal 
Tel.: 0202 24652-24 · Fax: 0202 24652-20 · E-Mail: s(dot)wagner(at)tinnitus-liga(dot)de 
 

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