DTL-Lärmpräventionsprojekt in der Evangelischen Kindertagesstätte Eislebener Straße in Bochum

„Das Projekt war wirklich wertvoll für uns“ 

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(Bochum/Wuppertal, 05.02.2020) Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) führte Ende Januar in der Evangelischen Kindertagesstätte Eislebener Straße in Bochum-Langendreer ein Projekt zur Lärmprävention für Kinder durch. Die Aktion fand großen Anklang, denn Lärm ist besonders in dieser Kita ein Dauerthema, da Kinder und Erziehende aufgrund von Baumaßnahmen schon seit Ende 2014 in einem Container untergebracht sind. An vier Tagen erforschten die Kinder in spielerischer und kreativer Weise die Themen Hören und Lärm, den Hörsinn sowie den Aufbau des Ohres. 

DTL-Lärmpräventionsprojekt BochumEs sollte eigentlich nur für ein, zwei Jahre sein: Nun aber ziehen sich der Neubau und die Sanierung der ehemaligen Kita an der Eislebener Straße schon seit Jahren hin. Seit Ende 2014 ist die Kindertagesstätte daher in einem Container untergebracht, was eine erhebliche Lärmbelastung für Kinder und Erziehende mit sich bringt, da die für einen Kindergarten ohnehin typische laute Geräuschkulisse durch den Container noch verstärkt wird. Dann wurde Nicole Bakir, die stellvertretende Leiterin der Evangelischen Kita Eislebener Straße, auf das Projekt der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) zur Lärmprävention für Kinder und Jugendliche in Kindertagesstätten und Schulen aufmerksam: „Der Flyer der DTL hat mich angesprochen, weil das Thema Lärm hier sehr präsent ist. Wir wollten schauen, was wir hinsichtlich der Geräuschbelastung in unserem Alltag optimieren können und was man sonst noch tun kann. Wir möchten die Kinder, aber auch die Mitarbeitenden für das Thema sensibilisieren.“ 

An den vier Projekttagen lernten die Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren beispielsweise anhand eines Ohrmodells, wie ein Ohr aufgebaut ist. Mit Spielen und Experimenten konnten sie kindgerecht den Hörsinn erfahren und wurden für die Themen Hören und Lärm sensibilisiert. So standen beispielsweise ein Geräusche-Memory und eine „Lärmampel“ auf dem Programm, die rot aufleuchtete, wenn die Kinder zu laut waren, und ebenfalls anzeigte, wenn der Geräuschpegel „im grünen Bereich“ war. Besonders gut kam dabei die Schnecke Tili an, eine Stoff-Handpuppe, über die Alina Pouryamout, Sozialpädagogin und bei der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. verantwortlich für das Projekt Lärmprävention, den Kindern die Zusammenhänge rund ums Ohr anschaulich erklärte. Die Schnecke steht für die Hörschnecke, auch Cochlea genannt, die das sensorische Hörorgan und die Haarzellen enthält.

„Sonst legt man immer Wert auf Schutz in anderen Bereichen und es fällt einem im Alltag gar nicht so auf, dass Lärm auch ein Krankmacher sein kann. Das war den Kindern vorher nicht klar, aber auch für uns als Erziehende ist es nochmals deutlicher geworden. Wir sollten auch im Hinblick auf Lärm Vorbilder sein, was beispielsweise die Lautstärke beim Sprechen angeht“, so Nicole Bakir. Im Teamgespräch gab Alina Pouryamout nützliche Tipps und ging anschließend mit den Erziehenden durch die Räume, um zu schauen, welche Lärmquellen mit einfachen Mitteln minimiert werden können. So können Filzgleiter unter Bänke und Stühle geklebt und Regale sowie Spielzeugkisten mit Teppich ausgekleidet werden. Wichtig war ebenfalls der Hinweis, auch mal Lärmpausen einzulegen. Zum Abschluss des Projekts gab es eine Zusammenfassung der Ergebnisse, damit diese in der täglichen Arbeit der Kita wieder aufgegriffen werden können. „Das Projekt war wirklich wertvoll für uns“, so Nicole Bakirs Fazit. 

Lärm kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, die Kommunikation behindern und das Gehör sowie die Gesundheit im Allgemeinen schädigen. Deshalb hat es sich die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. zur Aufgabe gemacht, schon sehr früh ein Bewusstsein zur Vermeidung eines gesundheitsschädigenden Verhaltens zu fördern. Doch auch die Erzieherinnen und Erzieher, die ebenfalls unter hohen Geräuschpegeln leiden, werden mit dem Projekt angesprochen. Das kostenfreie Projekt wird auch für Kinder und Jugendliche an Schulen angeboten. Es kann individuell an den Bedarf der jeweiligen Einrichtung angepasst werden. Interessierte Kindergärten und Schulen können sich sehr gerne bei der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) melden. Informationen zu dem Projekt erhalten diese bei Alina Pouryamout unter der Telefonnummer 0202 24652-21 oder per E-Mail unter a.pouryamout[at]tinnitus-liga.de.


Bildunterschrift: 
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. führte in der Evangelischen Kindertagesstätte Eislebener Straße ein Projekt zur Lärmprävention durch: Alina Pouryamout mit der Schnecke Tili. Foto: Sabine Wagner.

Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Rund 12.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus-Zusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 80 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal. Weitere Infos: www.tinnitus-liga.de

Pressekontakt: 
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) · Sabine Wagner · Am Lohsiepen 18 · 42369 Wuppertal 
Tel.: 0202 24652-24 · Fax: 0202 24652-20 · E-Mail: s.wagner[at]tinnitus-liga.de 

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